Initiative GehLeise
Leise Stadt • Zu Fuß gedacht

GehLeise: Straßen, die flüstern — nicht hupen.

Wir entwerfen und erproben ruhige Fußgängerachsen, in denen Stimmen, Bäume und Begegnungen Vorrang haben. Messbar sicherer, hörbar leiser, sichtbar lebendiger — vom Quartier bis zum Zentrum.

Leitbild

Eine Stadt, die Rücksicht atmet

GehLeise steht für Straßenräume, in denen Ruhe, Sicherheit und Nähe zusammenwirken. Unser Ansatz verbindet Stadtökologie, Verkehrspsychologie und Aufenthaltsqualität zu einer einfachen Frage: Wie fühlt sich eine Straße an, wenn Menschen zuerst kommen?

Ruhige, baumgesäumte Fußgängerzone in Freising

Ruhe

Geräuscharme Achsen binden Quartiere, Parks und Plätze. Frequenzen unter 1 kHz werden spürbar reduziert, Gesprächsdistanzen verlängern sich.

≤ −8 dB(A) Zielwert
Angehobener Zebrastreifen (Singapur) als sichere Querung

Sicherheit

Klar ablesbare Wege, Sichtachsen ohne Stress. Konflikte mit Kfz werden systematisch entfernt — und nicht bloß markiert.

Vision Zero kompatibel
Strøget in Kopenhagen: Nähe von Wohnen, Handel und Kultur

Nähe

Alles zu Fuß erreichbar: Schulen, Nahversorgung, Kultur. Wege werden kürzer gedacht als der Kalender.

15-Minuten-Prinzip
Ruhenetz

Von der Abkürzung zum Aufenthaltsort

Unser Atlas bündelt Gehachsen zu einem komfortablen Netz. So entsteht eine stille Alternative zu lärmgeprägten Routen — mit Schatten, Sitzgelegenheiten und klarer Orientierung.

Beispiel einer Lärmkarte (Chalifert, Frankreich)

Priorität für Ruhe

Abschnitte mit hoher Geräuschlast werden gezielt umgangen oder beruhigt. Wo das nicht möglich ist, greifen akustische Abschirmungen und Baumkronen.

Durchgängige Orientierung

Wegführung folgt Alltagspfaden: Schulen, ÖPNV, Nahversorgung. Knoten werden als Plätze mit Sitz- und Spielangeboten ausgebildet.

Quartiersgerecht

Materialwahl, Pflege und temporäre Nutzungen werden gemeinsam mit Bewohnerschaft und Gewerbe festgelegt.

Werkzeuge

Vom Befund zur Maßnahme — klar und umsetzbar

Unser Werkzeugkasten liefert kommunalen Teams sofort nutzbare Bausteine. Jedes Tool verbindet Evidenz, Kostenrahmen und Wirkung.

Begegnungszone / Shared Space in Poynton (UK)

Begegnungszone

Gleichberechtigte Flächen mit klarem Vorrang für Zufußgehende. Deutlich weniger Durchgangsverkehr, dafür mehr Aufenthalt.

Kosten: €€ • Wirkung: hoch • Dauer: 3–6 Monate

Schüler:innen queren Straße in Berlin-Karow

Sichere Schulroute

Temporäre Kfz-Sperren zu Bringzeiten, Querungshilfen, gute Sicht. Kinder wählen Wege, die Erwachsene sonst meiden würden.

Kosten: € • Wirkung: hoch • Dauer: 4–8 Wochen

Schattige Promenade unter Kastanien (Zagreb)

Schattenband

Bäume in Serie, helle Beläge, Sitzmöbel mit Rückenlehnen. Die kühlste Route wird zur beliebtesten Route.

Kosten: €€€ • Wirkung: mittel • Dauer: 6–18 Monate

Evidenz

Weniger Lärm, mehr Leben — messbar

Wir evaluieren mit Vorher-Nachher-Messungen, Zählungen und Befragungen. Ergebnisse fließen in den Werkzeugkasten und sichern Qualität bei neuen Projekten.

–0dB(A) entlang Hauptachsen
+0%Fußverkehr im Tagesmittel
+0%Verweildauer an Plätzen

Basis: Stichprobe aus Pilotkorridoren, repräsentative Zählfenster, standardisierte Lautheitsmessung.

Schallpegelmessung im Straßenraum (Beispiel)

Illustration: Messung von Umgebungsgeräuschen (Symbolfoto).

Projekte

Vier Wege, die Stadt neu zu gehen

Jede Umsetzung beginnt klein — und zeigt früh Wirkung. Unser Projektbaukasten skaliert von der Nachbarschaft bis zum Stadtzentrum.

Mikro-Ruhestraße: ruhige Innenstadtgasse (Freising)

Mikro-Ruhestraße

60–120 m lange Abkürzung erhält Schatten, Sitzgelegenheiten und klare Querungen. Lieferverkehr bleibt, Durchfahrt nicht.

Schulquerachse: sichere Querung (Berlin-Karow)

Schul-Querachse

Temporäre Sperrzeit am Morgen, Begleitweg als Aufenthaltsband. Sichtbeziehungen statt Schilderwald.

Altstadt-Fußgängerband: Strøget (Kopenhagen)

Altstadt-Fußgängerband

Historische Gasse wird zusammenhängend erlebbar: Sitzinseln, barrierefreie Pflasterung, ruhige Lieferfenster.

Uferpromenade: fußläufiger Parkweg (Riverside Park, NYC)

Uferpromenade

Uferweg wird zum Abendband: Windschutz, Sitzstufen, leises Licht. Motorverkehr bleibt fern.

Stimmen

Wenn Straßen zuflüstern, sprechen Menschen lauter miteinander

Bewohnerschaft und Handel berichten von spürbaren Verbesserungen der Aufenthaltsqualität. Das ist kein Zufall, sondern Gestaltung.

„Endlich kann ich vor dem Laden Kund:innen verstehen, ohne zu schreien.“

Einzelhändlerin, Altstadt

„Der Schulweg ist der beste Teil des Tages geworden.“

Vater, Schulquartier

„Wir bleiben länger, weil es sich einfach gut anfühlt.“

Bewohnergruppe, Uferpromenade

FAQ

Häufige Fragen — kurz und ehrlich

Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen zu Prozess, Wirkung und Betrieb. Für Details sprechen wir gern persönlich.

Wie schnell sehen wir Ergebnisse?

Erste Entlastungen sind in 4–8 Wochen möglich. Dauerhafte Umgestaltungen verlaufen parallel und bauen auf erprobten Lösungen auf.

Was kostet das?

Zwischen € und €€€ — abhängig vom Umfang. Wir beginnen bewusst klein, um Wirkung und Akzeptanz zu sichern.

Wie sichern wir Barrierefreiheit?

Kontrastreiche Leitsysteme, taktile Kanten und durchgängige Ebenheit gehören zum Mindeststandard jeder Maßnahme.